Wie ihr ein einfaches und doch leckeres Weißbrot backt
Wie leitet man am besten ein Weißbrot ein? Das ist eine echt gute Frage. Alles was nicht aus Vollkorn ist, wird ja mit unter verteufelt. Vor allem, wenn man dieses ungesunde Zeug dann auch noch
seinem Kind zum essen gibt.
Nun was soll ich sagen, mein Kind mag momentan weder Vollkornbrot, noch Mischbrot oder sonst etwas weniger Verwerfliches. Also habe ich mir überlegt, ich backe eine etwas gesündere Variante. Die
Weißbrote, die es normalerweise zu kaufen gibt, sind mir einfach zu süß, selbst die vom Bäcker.
Aufs Brot möchte Flippchen am Liebsten Erdbeer-Fruchtaufstrich von einem tollen Bio-Laden aus der näheren Umgebung oder Butter mit oder ohne Wurst bzw. Käse. Je nach Laune eines 2-Jährigen eben.
Und ich sage euch, wehe man wählt den Belag aus Gewohnheit oder Zeitmangel selbst. Sturm Xaver war ein laues Lüftchen gegen mein wütendes Kind . Ich schweife ab.
Ich habe also ein Weißbrot mit Dinkelmehl und weniger Süße gebacken. Unser Kind fand es gut, mein Mann erstaunlicherweise auch. Letzteres soll schon was heißen, denn meinem Gatten kann selten
etwas recht machen. Man gewöhnt sich dran.
Warum Dinkel und nicht herkömmliches Weizenmehl?
Nun, ich bevorzuge Dinkelmehl schon etwas länger zum Brotbacken. Meine Joghurtkruste besteht zu 1/3 aus selbstgemahlenen Vollkorn-Dinkelmehl und zu 2/3 aus gekauftem Dinkelmehl Typ 630. Für
Kuchen usw. nehme ich lieber Weizenmehl Typ 550.
Dinkel und Weizen sind botanisch betrachtet miteinander verwandt. Wobei Dinkel zu den Spelzgetreiden gehört. Der Spelz umgibt das Korn als Schutzhülle und muss vor der Weiterverarbeitung
entfernt werden. Deswegen ist Dinkelmehl auch einiges teurer als Weizenmehl.
In der Vergangenheit musste Dinkel zwecks Wirtschaftlichkeit immer mehr dem “günstig” anzubauenden Weizen weichen. Im Zuge der Bio-Landwirtschaft erlebt er aber eine wahre Wiedergeburt. Denn
durch den Spelz ist der Dinkel Umweltgiften und Kunstdünger gegenüber weniger beeinflussbar und robuster.
Auch bei den Mineralstoffen kann der Dinkel gegenüber dem Weizen punkten, vor allem bei den Spurenelementen und B-Vitaminen.
Allerdings ist auch Dinkel nicht glutenfrei. Im Gegenteil ist es sogar noch glutenhaltiger als Weizen, einfach weil es mehr Eiweiß enthält. Und das wiederum ist der Grund, warum man mit Dinkel so
gut Brot backen kann. Das Klebeeiweiß (Gluten) hält nämlich den Teig schön zusammen beim backen.
Ich persönlich finde Dinkelmehl im Vergleich zu Weizenmehl nussiger.
Habt ihr schon mit Dinkelmehl gebacken und könnt ähnliche Erfahrungen machen? Vielleicht habt ihr ja sogar Nudelteig oder ähnliches schon damit gemacht. Schreibt mir doch einfach einen Kommentar
unter den Beitrag, wenn ihr Lust habt.
Für den Fall, dass euch das alles genauso sehr interessiert wie mich, verlinke ich euch einen sehr informativen Beitrag.
Denn alle diese Infos habe ich auf der Seite vom Zentrum der Gesundheit nachgelesen.
Für 1 Brot
- 240 ml warme Milch
- 1 Würfel Hefe
- 2 ½ EL Agavendicksaft oder Honig
- 1 Prise Salz
- 500 g Dinkelmehl Typ 630
- 40 g geschmolzene Butter
- 1 Ei
- Die Hefe zusammen mit dem Agavendicksaft und der Prise Salz in der warmen Milch auflösen und verrühren. Das Mehl in eine Rührschüssel geben und mit dem Kochlöffel eine Mulde bilden,
Hefe-Milch-Mischung vorsichtig hineingießen.
- Butter und das Ei beigeben und den Teig solange kneten, bis er sich geschmeidig vom Schüsselrand löst. Ich habe dafür meine Küchenmaschine bemüht, ihr könnt dafür auch den Handmixer mit
Knethaken benutzen oder, wenn ihr kräftig seid, auch die Hände.
- Den Teig auf einem bemehlten Brett noch einmal mit der Hand kneten und zu einer Kugelformen. Diese Kugel gebt ihr mit etwa Mehl in die Schüssel, bedeckt diese mit einem sauberen Küchentuch
und lasst den Teig mindestens 1 Stunde (gern auch länger) aufgehen, bis er die doppelte Größe erreicht hat.
- Knetet den Teig noch einmal gut durch und formt ihn zu einem Brotlaib. Ich schneide den Laib oben meist drei- bis vielmal ein, bevor ich ihn in den Bräter setze. Dieser sollte vorher etwas
geölt und mit Mehl bestäubt werden. Deckel drauflegen und die Form in den kalten Backofen stellen.
- Bei 240 Grad Ober-/Unterhitze ca. 35 Minuten backen. Da Backofen nicht gleich Backofen ist, solltet ihr nach einer halben Stunde einmal nach dem Brot schauen. Mein Backofen ist schon etwas älter, ich musste ein paar Minuten drauflegen.
Das Brot hält sich im Brotkasten etwa 3-4 Tage, dann wird es zu trocken. Das ist ein kleiner Nachteil von Dinkelmehl. Meine beiden Männer schaffen das aber locker und am 5. Tag wird der Rest eben
getoastet.
Alternativ könnt ihr einen Teil des Brotes einfrieren, entweder als ganzes Stück oder portionsweise in Scheiben.
Wie ihr seht, ist Brotbacken gar nicht so schwer für den Hausgebrauch. Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachbacken und würde mich sehr über ein Feedback von euch freuen.
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Kessy (Donnerstag, 31 Januar 2019 11:31)
Das muss ich auch mal probieren. Klingt megaaaaaa lecker
Blickaufsfeld (Donnerstag, 31 Januar 2019 17:17)
@Kessy Das ist es auch. :) Wenn es meinem Gatten schmeckt, heißt das schon was.