Sommer 2020
Heute möchte ich mich nach einigen Wochen wieder einmal melden. Nicht, dass ihr denkt, ich hätte aufgegeben. Das würde mir gar nicht einfallen. Ich habe mich etwas zurückgenommen, da mir die Fieberschübe, gefolgt von Unterleibsschmerzen und Migräneattacken in den letzten Wochen wieder sehr zugesetzt haben.
Allerdings habe ich bezüglich der Fieberschübe und zum Teil auch der Unterleibsschmerzen auch einen kleinen Erfolg vorzuweisen. Da ich nicht ständig Fiebersenker und Schmerzmittel nehmen möchte, habe ich auch zwischendurch Brennnesseltee probiert. Dass er entzündungshemmend wirkt, ist schon seit Jahrhunderten bekannt. Bisher habe ich ihn zum Entwässern getrunken.
Ich habe kurz vor dem Eisprung angefangen jeden Tag zwei Tassen von dem Tee zu trinken. Da ich hochallergisch auf frische Brennnessel reagiere, greife ich auf lose getrocknete Blätter zurück. Diese vertrage ich ohne Reaktion sehr gut. Schon beim Entwässern habe ich gemerkt, dass die Teebeutel nur wenig Wirkung zeigen.
Wie hat sich das nun bei mir ausgewirkt. Hauptsächlich ist das Fieber nicht mehr ganz so hoch gewesen. Es ist die ganze Zeit nicht über 40 Grad gestiegen, es bewegte sich konstant zwischen 38,5 und 39,5 Grad. Die Unterleibskrämpfe waren auch nicht ganz so extrem stark. Es gab zwar Tage, an denen ich mich teilweise gekrümmt habe, aber es war auszuhalten. Nun hoffe ich, dass dies auch in den kommenden Monaten so bleibt.
Meine Migräne hält sich aber noch tapfer. In den letzten Tagen, in denen wir bis zu 35 Grad Außentemperatur hatten, war es teilweise so schlimm, dass ich mehrmals gestürzt bin und mich dabei fies gestoßen habe. Das heftigste war mein Flachköpper, weil ich etwas vom Boden aufheben wollte. Dabei ist mir schwindelig geworden, ich habe das Gleichgewicht verloren und bis vornüber gekippt- ungebremst auf den Kopf, weil ich mich nicht mehr abstützen konnte. Kennt ihr die Leute, die sich im Schwimmbad vom Startblock kopfüber einfach ins Wasser plumpsen lassen, ohne abzuspringen? So in etwas sah das bei mir aus. Nachdem ich mich davon einigermaßen erholt hatte, bin ich an einem anderen Tag getaumelt und mit dem Kopf gegen den Türrahmen geknallt. Das Ergebnis war ein Veilchen am Jochbein.
Was gibt es sonst zu berichten?
Vor einigen Wochen hat uns die Kita gefragt, ob wir Flippchen von der Halbtagsgruppe in die Dreivierteltagsgruppe wechseln lassen möchten. Wir hatten beim Antrag ja beide Möglichkeiten angekreuzt. Aufgrund dessen, dass ich nicht berufstätig bin, kam für uns erstmal nur die Halbtagsgruppe in Frage. Meine gesundheitliche Situation wurde aber auch berücksichtigt. Dies war einer der Gründe, warum uns der Gruppenwechsel angeboten wurde. Und auch für Flippchen hatte dieser Wechsel bisher nur Vorteile. Die ehemals 5 Stunden waren ihn einfach zu wenig. Er war nachmittags mental noch nicht "fertig" mit dem Kitaalltag. War oft unausgeglichen und motzig. Jetzt ist er 7 Stunden in der Betreuung und wie ausgewechselt. Nachmittags entspannt, hat noch genug Energie für Spielplatz oder zum Spielen zu Hause. Und vor allem bereitet das Schlafengehen keine Schwierigkeiten mehr. Vorher war er vor 22 - 23 Uhr nicht zum Schlafen zu bewegen. Mittlerweile dauert es in seltenen Fällen maximal bis 20.30 - 21 Uhr. Was meiner Meinung nach aber daran liegt, dass es abends noch hell ist.
Da er eine sehr enge Bindung zu einer seiner Erzieherinnen der alten Gruppe hatte, dachte ich, dass sich der Übergang schwierig gestalten könnte. Aber die neue Gruppenleiterin und ihre Kollegin haben ihm den Übergang so toll gestaltet, dass er sich nach der ersten Woche schon sehr gut eingelebt hat. Ich muss aber auch dazu sagen, dass die Gruppen in verschiedene Themenbereiche eingeteilt sind. Er war erst im Bauraum untergebracht, aber das ist auch zu Hause nicht so seins. Sein jetziger Gruppenraum hat das Thema "Experimente", den fand er am Schnuppertag schon am besten. Da wird mit Materialien experimentiert, Knete, Ton, Gips aber auch Magnete und Naturmaterial spielen eine große Rolle.
Mittlerweile spricht er aber auch richtig gut und viel, sehr sehr viel. Und seit er gut und viel sprechen kann, argumentiert er besonders seinen Papa in Grund in Boden. Ich steh oft nur kopfschüttelnd daneben. Vor über einem Jahr habe ich mir noch gewünscht, dass er doch endlich lernt, sich für sein Alter entsprechend auszudrücken. Nun ja, jetzt habe ich den Salat.
Abgenommen habe ich vermutlich nichts in den letzten Wochen, dafür habe ich mich zu wenig bewegen können. Bei der Ernährung habe ich allerdings darauf geachtet, dass es nicht zu viel wird. Für mich gab es eben andere Prioritäten. Mein mentaler Zustand war mir wichtiger. Ich habe viel gemalt, gezeichnet und gelesen. Trotz Schmerzen und Fieber hatte ich psychisch weniger schlechte Tage als sonst.
Vor zwei Wochen etwa war ich sogar in einem Einkaufszentrum. Während mein Gatte einen Termin beim HNO hatte, bin ich durchs Alstertal-Einkaufszentrum gebummelt. Alleine, ohne Panik. Ich war sogar in Läden drin. In der Thalia-Buchhandlung sogar solange, dass mich mein Mann dort suchen musste. Danach waren wir auch noch in einem Restaurant essen. Ihr seht, ich mache bezüglich meiner Sozialphobie (die dank Corona noch stärker geworden ist) Fortschritte.
Meinen Fitnessstudiovertrag habe nun doch gekündigt. Da ist mir so richtig eine Last von den Schultern gefallen. Ich wollte nicht, dass wir etwas bezahlen, was ich im Grunde nicht mehr nutzen wollte. Die Bewegung an der frischen Luft - sollte es jemals wieder kühler werden - wird mir viel mehr gut tun. Und dann gibt es ja noch den "Walk at Home" Channel auf Youtube und meinen Account bei einer Online-Fitness-Plattform für Yoga und Co.
Das soll es für heute gewesen sein. Bis zum nächsten Beitrag werde ich nicht mehr so viele Woche verstreichen lassen.
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